Marko Hofmann
Seht, da ist …
die Montessorischule!
Fünf Tage lang war Leipzig außer Rand und Band … und auch in der Montessorischule lief während des Katholikentags nichts mehr normal.
Während sich die einen Schüler am Mittwochmittag darüber freuten früher nach Hause gehen zu dürfen, verwandelten die anderen die Schule in ein Quartier für knapp 400 Katholikentagsgäste. Da wurden Hinweis- und Wegweiserschilder verteilt, das Foyer in eine kleine Rezeption umgewandelt und die Aula zum Frühstückssaal verzaubert. Das alles wurde organisiert und koordiniert von unserer Quartiersmeisterin Frau Starkmeth, die gemeinsam mit ihren fleißigen Helferlein, bestehend aus Schülern, Lehrern, Hausmeistern und Eltern, die perfekte Gastgeberin war und trotz vieler Nachtschichten und nächtlicher Frühstücksanlieferungen ihre gute Laune behielt.
Doch nicht nur in der Schule selbst, sondern auch in der Leipziger Innenstadt und im Katholikentagsprogramm waren Schüler und Kollegen voll im Einsatz.
Wer das Jugendzentrum im Evangelischen Schulzentrum betrat, stolperte förmlich als erstes über ein kleines Kunstprojekt vom … Montessori-Schulzentrum natürlich. Während der Projektwoche im Februar hatten sich Schülerinnen von der fünften bis zur neunten Klasse mit dem Katholikentagsthema „Seht, da ist der Mensch!“ auseinandergesetzt und mit viel Geduld verschiedene Gipsfiguren angefertigt.
Blätterte man das über 600-Seiten-dicke Programmheft durch, so tauchte unsere Schule an verschiedenen Stellen auf. Im Themenbereich „Leben mit und ohne Gott“ diskutierten Schüler der 12. Klasse gemeinsam mit Herrn Krause und den Katholikentagsgästen zum Thema „Warum ich (kein) Christ bin“.
Im Katholikentagstrubel zur Ruhe zu kommen, konnte mit den „Andachten an besonderen Orten“ gelingen. Innehalten am Cospudener See, auf dem Fockeberg und im Clara-Park … geht das überhaupt? Es geht! Unter Beweis stellten das Frau Röger, Herr Däßler und Frau Starkmeth, die gemeinsam mit Schülern der siebten, zehnten und elften Klasse jeweils eine Oase der Ruhe, des Gebets und der Besinnung schafften.
Bei Herrn Stocker und Herrn Unverricht begannen die Vorbereitungen auf Leipzigs Großereignis bereits zu Schuljahresbeginn. In einem Ganztagsangebot tüftelten sie mit Schülern an Fahrrädern herum, flickten, und reparierten, riefen zu Drahteselspenden auf und planten Fahrradtouren. Zum Katholikentag selbst entführten sie jeden Nachmittag Leipzigs Gäste mit den „Monte-Biketouren“ ins Leipziger Grün.
Der Kunst-Leistungskurs der elften Klasse gestaltete gemeinsam mit Frau Jahny eine Fotorallye und erkundete den Katholikentag somit durch die Linse.
Bei Frau Schwope und Frau Jahn wurde heiß zum Thema „Das Erwachsen werden feiern – aber wie?“ diskutiert, wobei das Jugendwendeprojekt der Montessori-Schule vorgestellt wurde und es mit Multiplikatoren aus anderen Bistümern zu einem neuen Ideenaustausch kam. Eine sehr beeindruckende Gesprächsrunde erlebten die beiden auch am nächsten Tag bei einem von ihnen organisierten Workshop als Jugendliche aus Afghanistan und jugendliche Katholikentagsbesucher sich gemeinsam über ihre Wünsche für die Zukunft, das Leben in Deutschland und in Afghanistan sowie gegenseitige Anliegen aneinander austauschten.
Unser Schulseelsorger Pfarrer Jäger hatte alle Hände voll zu tun mit verschiedenen kulturellen Veranstaltungen, welche seit eineinhalb Jahren von ihm mit organisiert wurden, und der Schulleiter Herr Heider saß auf dem Podium zum Thema „Unser Kind lernt bei den Katholen“.
Am Freitag kam dann aber wirklich niemand mehr an der Montessori-Schule vorbei: Da mischten sich alle Schüler und Kollegen unters Katholikentagsvolk und besuchten selbst verschiedene Veranstaltungen des reichhaltigen Programms – bei Konzerten und Musicals, Diskussionsrunden, Workshops, Sport- und Spielangeboten, Gebeten und Andachten konnte sich jeder etwas von der Katholikentagsstimmung mitnehmen.
Zu guter Letzt waren nach diesem Großereignis und den langen und intensiven Vorbereitungen wohl alle etwas müde und geschafft, aber vor allem erfüllt und zufrieden von den vielen positiven Eindrücken, Begegnungen, Momenten und dankbaren Rückmeldungen.
Zum 200. Katholikentag in Leipzig sind WIR gern wieder mit dabei!
Text: Lucie Jahn