Andrea Schartner
Ein Basislager am Pfaffenstein
Tutorentage in der Sächsischen Schweiz
Natur und Berge statt Klassenzimmer und Gesichtsmaske haben die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Geschichte und Religion gewählt. Größte Mutprobe während der dreitägigen Tour in der Sächsischen Schweiz war eine Höhlenwanderung, bei der es ganz schön eng wurde.
von Schülerreporterin Emma Dröge
Corona hat dieses Jahr dafür gesorgt, dass viele der geplanten Fahrten und Urlaube nicht stattfinden konnten. Aber ein paar Tage mit unseren Tutorenkursen wegzufahren, wurde den zwölften Klassen, wenn auch in eingeschränkter Form, trotzdem ermöglicht. Der Geschichts- und Religionskurs konnten drei Tage in der Sächsischen Schweiz zelten.
Mittwoch: Trotz der nachtschlafenden Zeit trudelten am Morgen um sieben Uhr alle Schüler*innen, sowie Frau Trinks, Herr Moosdorf und Herr Michalek am Gleis 13 des Leipziger Hauptbahnhofs ein. Sechsundzwanzig mehr oder weniger motivierte Gesichter zwischen gigantischen Rucksäcken, Schlafsäcken und Isomatten. Während die ersten Schüler*innen sich in Panik fragten ob auch wirklich alles eingepackt war, haben andere gleich ganze Basics, wie ihre Isomatten, einfach Zuhause gelassen. Nachdem die ersten Diskussionen über Umfang und Inhalt des Gepäcks verklungen waren, sind wir mit der Bahn nach Krippen gefahren.
An unserem Zielbahnhof wurden wir von einem der Leiter des Camps „Ferdinands Homestay“ abgeholt und zum ersten richtigen Treffpunkt geführt. Am Ufer der Elbe erwartete uns ein kleiner Mittagsimbiss, sowie die Nachricht, dass wir die nächsten zehn Kilometer bis zu unserem Zeltplatz in Schlauchbooten über die Elbe zurücklegen werden. Nach einer kleinen Diskussion über die Bootaufteilung setzten wir gegen zwölf Uhr unsere Boote ins Wasser.
Nach ein paar Lenkschwierigkeiten hier und da und mit einem sehr motivierten Herrn Moosdorf, der unbedingt das Boot von Frau Trinks und Herr Michalek entern wollte, kamen wir am Zeltplatz an. Nach dem Abendbrot saßen wir noch eine Weile am Lagerfeuer.
Donnerstag: Wir trafen uns um neun Uhr zum Frühstück, was im Vergleich zum Schulbeginn ja wirklich noch eine humane Zeit ist. Nur der Frühstücksdienst musste schon etwas früher aus dem Zelt gekrabbelt kommen, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Die erste Nacht hatten alle gut überstanden und nach ein bisschen Stärkung und ein bis zwei Tassen Kaffee, ging der angekündigte Tagesausflug los. Der erster Halt nach drei Kilometern Fußmarsch war der Fährübergang in Königsstein. Der wirklich anstrengende Teil begann allerdings erst, als wir noch eine gute Stunde steil bergauf bis zu unserem „Basis-Lager“ am Fuße des Pfaffensteins laufen mussten.
Himmel und Hölle am Berg
Bei einer kleinen Pause auf dem Weg, wurden wir in die Gruppe „Helmchen“ und die Gruppe „Gurte“ eingeteilt. Für die einen ging es geradewegs in die „Hölle“, während die anderen den Weg zum „Himmel“ erklommen. Nach der Dosensuppen-Mittagspause, wurden die Gruppen gewechselt, sodass jeder die Chance hatte, Klettertechniken zu üben, sowie sich durch die „Bellohöhle“ zu zwängen. Für Personen mit Platzangst ist die Höhlenwanderung, oder besser gesagt „Kriechung“, nicht wirklich geeignet. Nicht ohne Grund werden viele der engen Lücken zwischen den Steinen „Fettabschneider“ genannt. Am Ende konnten sich doch alle überwinden durch die Höhle zu robben und sind zwar dreckig, aber sehr erleichtert und glücklich wieder ans Tageslicht gekommen. Gegen 19 Uhr waren wir wieder am Zeltplatz, wo sich der Abendbrotdienst noch um das Essen kümmern musste.
Freitag: Als wir am nächsten Morgen alle aus den Zelten kamen, konnte man so gut wie jeden über halb erfrorene Gliedmaßen klagen hören. In der zweiten Nacht war es wirklich deutlich kälter geworden. Die ersten Sonnenstrahlen abwartend, mussten wir nach dem Frühstück schon unsere Sachen zusammenpacken und die Zelte auskehren. Es ist erstaunlich, wie viel Dreck man in zwei Tagen machen kann.
Für alle, die Lust hatten, gab es vor der Abreise noch einen kleinen Kurs im Bogenschießen. Gegen 14 Uhr verließen wir, einige doch ein wenig traurig, den Zeltplatz.Ein Großteil schien sich nur noch auf ein richtiges Bett zu freuen und wir waren doch alle froh, dass es überhaupt möglich war, eine solche Fahrt zu organisieren. An dieser Stelle möchten wir noch einmal unseren Betreuungslehrern und dem Team von „Ferdinands Homestay“ danken!Weitere Eindrücke von der Tour gibt es in unserer Bildergalerie.