Abenteuer Streetlight
„Ein Freund! Ein Auftritt! Ein Schuss! Ein Leben! STREETLIGHT!“ Von W. Tiemann
Die große Bühne im Theatrium ist schwach beleuchtet. Auf der linken und rechten Seite steht jeweils eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern. Ein Schüler stampft. Sie gehen aufeinander zu, drehen sich zum Publikum und rufen:
„Ein Freund! Ein Auftritt! Ein Schuss! Ein Leben! STREETLIGHT!“
Die Musik beginnt und Joseph von Gen Rosso stellt sich vor die Gruppe, um gemeinsam die einstudierte Choreographie zu tanzen. Auch Kim in ihrem Rollstuhl kann mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern zusammen tanzen. Das Motto des Tages „One for another“ wird in diesem Kurs offensichtlich gut umgesetzt.
Die 23 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 bis 10 werden im Musical Streetlight in einigen Szenen mitspielen. In einer Szene bewegen sich die Schülerinnen und Schüler auf der Bühne und stellen Situationen des Alltages auf der Straße dar: Freunde begrüßen sich, alte Leute schleichen vorbei, eine Frau versucht Zeitungen zu verkaufen, Gangster bestehlen sie. Während die schauspielerische Darstellungen dieser Alltagsszenen leicht erscheint und den Schülerinnen und Schülern sehr gut gelingt, sieht die folgende tänzerische Choreografie mit schnellen Schritten schwieriger aus. Aber bis zur Aufführung am Mittwochabend werden auch diese Schritte perfekt sitzen.
Nach einigen Durchläufen ruft Joseph: „That’s good! Your’re getting better!“ Jetzt sind die Schauspielerinnen und Schauspieler bereit für die nächste Szene. Diese wird zunächst in einem Video angeschaut, besprochen und anschließend die Rollen verteilt. Barmänner und –frauen, Kellnerinnen und Kellner, Security, Gäste und betrunkene Gäste werden für diese Szene in der Bar gebraucht. Und natürlich Tänzerinnen, die Rock ‚n‘ Roll tanzen.
Georg wollte eigentlich gar nicht in diesen Theater-Workshop und hätte lieber Sound oder Aikido gemacht, aber jetzt hat er Spaß am Schauspielern. Schon als Kind hat er mal Theater gespielt, aber er sagt, das sei nicht sehr anspruchsvoll gewesen. Seiner Meinung nach, wird die Aufführung am Mittwoch gut laufen, „wenn wir uns anstrengen“.
Bonnie dagegen wollte in diesen Workshop. Leider hat sie den ersten Tag krankheitsbedingt verpasst und hat deshalb noch Probleme mit den anderen mitzuhalten, die schon viel gelernt haben am ersten Tag. Aber sie kennt sich aus in der Theaterwelt und hat in Theatergruppen, AGs und Jugendprojekten mitgewirkt.
Die Arbeit mit der Gruppe gefällt Joseph, weil er merkt, dass die Schülerinnen und Schüler motiviert sind und sich für dieses Projekt entschieden haben. Das Verhalten der Jugendlichen untereinander beeindruckt ihn. Seit drei Jahren arbeitet er mit Gen Rossso und hat schon in verschiedenen Ländern mit Jugendgruppen zusammengearbeitet, unter anderem in Portugal, Spanien, Jamaica und bald in Brasilien. Jedes Mal macht er verschiedene Erfahrungen und es ist immer wieder ein Abenteuer.
Auf das Ergebnis des Abenteuers Streetlight in Leipzig können wir gespannt sein!