Rüdiger Bock
Polit-Prominenz an der Monte
Sächsischer Finanzminister Unland spricht mit Schülern über Europa Text:W.Schuchart Fotos: S.Hörsch
Anlässlich des Jahrestages des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags – auch bekannt als Élysée-Vertrag – war am Mittwoch der sächsische Finanzminister Prof. Georg Unland zu Gast im Montessori-Schulzentrum.
Der Herr über den 17 Milliarden Euro schweren sächsischen Staatshaushalt ließ sich zwar vom Wintereinbruch etwas aufhalten, kam aber gerade noch rechtzeitig in den 11er Kurs GRW bei Hr. Schuchart geschneit, um mit den interessierten Schülerinnen und Schülern das Thema „Vorurteile in der Europäischen Union“ zu diskutieren. Inhaltlich ging es erst um die Jahrhunderte dauernde Erbfeindschaft zwischen Deutschland und Frankreich, die heute durch zahlreiche freundschaftliche Bande ersetzt wurde. Herr Unland berichtete eindrucksvoll von seinen familiären Erfahrungen, da sein Vater und Großvater noch in beiden Weltkriegen gekämpft hatten und sich dennoch für die Freundschaft zwischen den ehemals verfeindeten Ländern einsetzten.
Da die EU heute mit neuen Herausforderungen bzw. stereotypen Vorurteilen konfrontiert wird – aktuell gegenüber Griechen, Bulgaren und Rumänen ... – hielt Staatsminister Unland ein starkes Plädoyer für die Verständigung und Unterstützung der europäischen Partnerländer; insbesondere der südosteuropäischen Länder. Zudem legte er den Schülerinnen und Schülern ans Herz, die Möglichkeiten von Schüler- und Studentenaustauschprogrammen zu nutzen, da dies wichtige Mittel seien, um Vorurteile durch eigene Erfahrungen zu ersetzen. Gleichzeitig kritisierte er das von vielen Medien (und einigen Parteien) einseitig gezeichnete Bild der südosteuropäischen „Armutsmigranten“, das aus seiner Erfahrung völlig übertrieben sei.
Den Abschluss seiner Stippvisite bildete ein offenes Gespräch auf dem Schulhof, dem alle interessierten Schüler beiwohnen konnten, um dem prominenten Gast auf Augenhöhe quer Beet noch einige Fragen über dessen Arbeitsalltag, die Bedeutung der Fremdsprachenwahl, die Euro-Krise und ... Gott und die Welt stellen konnten.