Tjark Wilke und Benjamin Hörsch
Zeitzeugengespräch in der Pandemie
Wie soll Erinnerungskultur da funktionieren?
Die Organisation "Marsch des Lebens" hat mit ihrem Programm "Memories Alive" einen sehr guten Weg gefunden über die Videoplattform Zoom Zeitzeugengespräche mit Holocaustüberlebenden zu realisieren. Wir, der Leistungskurs Geschichte Klasse 11, haben trotz aller Beschränkungen diese Möglichkeit nutzen dürfen.
Wir konnten Ende März mit Frau Tirza Halivni in Tel Aviv sprechen. Tirza berichtete uns von ihrem Leben und von ihrer Familie im Zusammenhang mit der so genannten „Reichskristallnacht“ am 09. November 1938. Sie erzählte vom Schicksal ihres Vaters, der anschließenden Flucht nach Palästina und von ihrem erinnerungspolitischen Engagement heute in Israel, Europa und vor allem Deutschland. Ihre sehr offene und emotionale Gesprächsart hat uns diese tragische Geschichte besonders nahegebracht. Im Folgenden durften wir noch Fragen stellen, welche Tirza alle sehr ausführlich beantwortete.
In der anschließenden Diskussion über das Gedenken an den Holocaust, Gespräche mit Zeitzeugen aber auch Erinnerungspolitik im Allgemeinen waren wir uns alle einig: Es muss darum gehen, die menschenverachtenden Verbrechen des Nationalsozialismus niemals zu vergessen. Durch Zeitzeugengespräche kann dieses „Vergessen“ verhindert werden. Gleichzeitig wurde uns unsre eigene Rolle dabei bewusst.
Es war ein sehr emotionales Erlebnis, das uns sehr berührt hat. Wir danken den Organisatoren von „Memories Alive“ und vor allem Tirza Halivni für diese einmalige Chance.