Andrea Schartner
Sechs Jahre buntes Schulleben
Michael Jäger spricht über seine Zeit am Schulzentrum
Eine lange Liste über das Wirken von Schulseelsorger Michael Jäger hatte Schulleiter Sebastian Heider bei dessen Verabschiedung vorgelesen. Im Gespräch erzählt Michael Jäger über Loslassen, Neubeginn und sechs Jahre, die ihn und das Schulzentrum geprägt haben.
Michael, du warst seit August 2014 Schulseelsorger am BMMSZ. Welche Erinnerungen an deine Arbeit hier werden dir bleiben?
M.Jäger: Da gibt es viele Erlebnisse, das kann man gar nicht auf ein oder zwei besondere Dinge herunterbrechen. Das Jubiläum fällt mir ein, die Besinnungstage, die Möglichkeit Schule mitzugestalten, Aufbruchsmomente erleben zu können. Und dann natürlich die vielen Begegnungen und Gespräche mit Schülerinnen und Schülern, Klassensprechern und den Kolleginnen und Kollegen. Da gab es viel gegenseitiges Lernen.
Was hast du denn am Schulzentrum gelernt?
M.Jäger: Noch ein bisschen mehr Montessori habe ich gelernt. Viele Impulse habe ich durch die Fragen der Schülerinnen und Schüler bekommen. Gemeinsam im Team Dinge zu gestalten, Präventionsarbeit und Glaubensinhalte weiterzuentwickeln, war ebenfalls prägend. Die Begegnung mit den vielen Menschen hier am Schulzentrum hat mich auch gelehrt, dass ich Grenzen habe. Ich konnte nicht allen gerecht werden. Es gab beispielsweise Kollegen, mit denen ich weniger oder gar nichts zu tun hatte. Und ich konnte nicht auf alle Bedürfnisse so eingehen, wie ich es mir vielleicht selbst gewünscht hätte. Das war auch ein Lernprozess für mich, meine eigenen Grenzen zu akzeptieren.
Niemand hier lässt dich gerne ziehen. Wie hast du den Abschied am Schulzentrum empfunden?
M.Jäger: Ich habe den Abschied als sehr wertschätzend und emotional erlebt. Es hat mich berührt, zu sehen, wie meine Arbeit wahrgenommen wurde. Es gab ja einen Rückblick darauf mittels der Liste von Herrn Heider. Das hat mir selbst nochmal vor Augen geführt, wieviel ich in den sechs Jahren hier am Schulzentrum erlebt und mitgestaltet habe. Das macht man sich ja selbst nicht so unmittelbar bewusst.
Welche Gedanken verbindest du mit dem Neuanfang?
M. Jäger: Es war länger in der Schwebe, auch coronabedingt, wie dieser Neuanfang aussehen soll. Ich habe gerade erste Gespräch mit der Grundschule, in der ich künftig als Religionslehrer tätig sein werde und gehe offen darauf zu.Leonhard Kindermann, der ja schon länger am Schulzentrum arbeitet, aber nun als mein Nachfolger auch meinen Bereich mit übernimmt, wünsche ich: alles Gute! Zur Verabschiedung in der Grundschule werde ich nochmal im Schulzentrum vorbeischauen.
Vielen lieben Dank, Michael Jäger. Wir werden dich vermissen!