Marko Hofmann
A la découverte de la Bretagne
Bretagne entdecken
Und diesmal war es März als wir Richtung Bretagne aufbrachen. Was würde uns erwarten, die wir von Picknicks am Strand träumten?
Zunächst ein traumhafter Aufenthalt in Paris. Ab in den Untergrund der Metro mit ihren endlosen Treppen, hinaus in den warmen Sonnenschein mit Blick auf Notre Dame und die Seine. Bis in den Anschlusszug Richtung Bretagne begegneten wir mindestens drei deutschen Austauschklassen, die sich auch in der französischen Sprache üben wollten und lernten zu unserem Glück auch eine französische Junggengruppe auf den letzten 600km kennen, mit der gescherzt und Musik gehört wurde.
Uns empfing typisch bretonisches Märzwetter: 10L horizontaler Regen. Den Palmen da draußen gefiel das sehr. Aber natürlich stand unsere Montereise unter einem guten Stern und so blieb bis auf einzelne Schauer nichts von den Sintfluten übrig.
Ein jeder von unserer zehnköpfigen Reisegruppe war bei einer französischen Familie untergebracht und hielt sich mit einem Mix aus Deutsch, Französisch und Englisch über Wasser.
In den ersten zwei Tagen besuchten wir bretonische Städte: Vannes und Quimper. Es sind verträumte kleine Orte mit meterdicker Geschichte (in Form der Stadtmauern), kleinen Häfen und zahllosen Crêperien. In den Halles (den Markthallen) suchten wir für unser Picknick Unterschlupf und konnten dort die auf Eis gelagerten Meerestiere, duftenden Käse und andere Spezialitäten entdecken. Natürlich waren wir auch ohne die Lehrer unterwegs, auch wenn wir in dieser Zeit eifrig an unserem Fotoprojekt arbeiteten: Verkehrsschilder knipsten, die es in Deutschland nicht gibt, bretonische Spezialitäten, Architektur, uns....
Am Wochenende waren wir dann „allein“ in den Familien. Tatsächlich waren die meisten bei uns beim Eislaufen in Vannes und wir trafen uns im Partykeller eines Austauschschülers, um gemeinsam zu feiern, oder übernachteten beieinander. Langweilig wurde es da nicht!
Am Montag sahen wir uns den Ort unserer Gastschule, Le Faouët, genauer an. Vorträge zu den Sehenswürdigkeiten wurden erarbeitet und so machten wir uns unseren Stadtrundgang, der bis zur berühmten Chapelle St. Barbe führte, quasi selber. Neben dem Supermarkt, der uns schon für die Heimreise mit allerlei Kuriositäten versorgte, lernten wir auch die Kantine mit ihren drei Gängen kennen. „Ile flottante“ (schwimmende Insel) hieß da ein Dessert, das aus einer Art süßer Schaummasse wie ein Dickmann auf gelber Vanillesoße schwamm. Manches war lecker, manches seltsam. Fremde Länder, fremde Sitten.
Am Dienstag erstellten wir dann mit unseren Tandempartnern gemeinsam Plakate und besuchten den Unterricht für zwei Unterrichtsblöcke. Wir konnten es kaum glauben, aber die Franzosen in der 7. Klasse lernten Grammatikformen auswendig, als wären sie Ausländer. Frau Hermann und Frau Gläser berichteten noch vom Bretonischunterricht, den es in der Grundschule gibt. Jeden Tag lernen die Kinder da am Vormittag ihre erste Fremdsprache, denn Bretonisch hat nichts mit Französisch zu tun, das haben die Kelten dagelassen. Es ist ungefähr so wie das Sorbische in Sachsen.
Und dann war unser Austausch schon vorbei. Das feierten wir mit selbstgemachten Crêpes und unserer Bildausstellung, die alle motivieren soll, selbst einmal hierher zu kommen. Ein Plakat von dem Fotoprojekt hängt für euch an den blauen Stellwänden im Foyer.
A bientôt !
Beste Grüße von Frau Hermann und Frau Gläser
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes