Simon Hörsch
The Making of "Adventsstück"
Interview mit der Autorin des Adventsstückes, Anke Büttner
Nun ist es für dieses Jahr geschafft, das Adventsstück der Grundschule, in dem Konrad und Klara mittels einer Sternschnuppe verschiedene Länder in Europa zu Weihnachten bereisen, wurde vergangenen Freitag in der Liebfrauenkirche uraufgeführt.
Eine zweite Aufführung findet Freitag nächster Woche im Morgenkreis der Grundschule statt.
Grund und Zeit also, um einmal hinter die Kulisse zu schauen, und mit einer der verantwortlichen Klassenlehrerinnen zu sprechen, die das Stück mitverfasst hat: Anke Büttner (AB)
Liebe Anke,
hier ein paar Fragen zum diesjährigen Adventsstück, aber auch zu den Stücken aus den Jahren davor.
SH: Anke Land und du, ihr habt eine Arbeitsteilung was das Adventsstück anbetrifft: du schreibst das Stück, sie leitet es musikalisch. Stimmt das so, oder ist es doch mehr zusammen?
AB: Das stimmt. Vom Thema her kucken wir immer zuerst einmal, was kommen könnte, was passt. Geschrieben habe ich die Texte und die Lieder hat meistens Anke rausgesucht und arrangiert und die Besetzung organisiert, da sie im Musikunterricht mehr Einblick hat.
SH: Wie kommt ihr/ Wie kommst du eigentlich auf die Ideen für das Adventsstück? Lasst ihr euch inspirieren oder habt ihr Material vorliegen?
AB: Es gab ganz verschiedene Inspirationen: in einem Jahr hatten wir die Kinder als Inspiratoren und Lieder, die die Kinder gemocht haben, daraus haben wir eine Geschichte geschrieben, wo die Kinder also schon den Verlauf bestimmt haben; ein andermal haben wir ein Buch gehabt, wo verschiedenen Krippenspiele drin stehen, die sehr schön sind, wozu es auch schöne Lieder gab und da sind mir zwei kleine Geschichten ins Auge gefallen, daraus haben wir ein Stück gemacht; letztes Jahr war es ein Buch, dessen Geschichte mir schon lange am Herzen gelegen hat; dieses Jahr war es eine Grundschulzeitschrift, die schöne Lieder geliefert hat.
SH: Wie sieht dann der erste Arbeitsschritt beim neuen Adventstück aus? Und die folgenden…?
AB: Die Idee! Schwere Frage, es ist unterschiedlich… Denken! Denken, inspirieren – es ist wirklich sehr unterschiedlich. Dieses Jahr war zum Beispiel das Stück da, mit den schönen Liedern und der Tatsache, dass wir etwas machen wollten mit verschiedenen Ländern, unterschiedlichen Sprachen. Die Geschichte hat uns nicht sehr gut gefallen, wir mussten überlegen, was wir daraus nehmen könnten. Und in der Grundschulzeitschrift war noch etwas anderes drin, es gab ein schönes Weltraumlied, das tolle Musik hatte, das haben wir dann umfunktioniert zu einem anderen Lied.
SH: Wie beeinflusst das Adventsstück deine eigene Adventszeit und die deiner Klasse?
AB: Sie ist sehr stressig (lacht). Und in der Klasse kommen wir zu vielen Dingen nicht, die Kinder kommen natürlich weniger zum Arbeiten, wir sind viel am Stück dran und es wird viel geprobt. Allerdings freuen sich die Kinder jedes Jahr über das Adventsstück und sie sind immer ganz heiß drauf und fragen immer schon „Frau Büttner, wann lesen wir jetzt endlich das Adventsstück vor? Worum geht’s dieses Jahr?“. Das Lied war auch noch nicht ganz fertig, sie hatten nur die erste Strophe und sind mir deswegen schon in den Ohren gelegen „Wann sind denn die anderen Strophen fertig?“. Also, es bestimmt eigentlich alles – man kommt nicht zu vielen anderen Dingen.
SH: Habt ihr vor, „alte“ Programme auch einmal wieder aufzuführen?
AB: Ja. So sieht der Plan aus (lacht).
SH: Was sind so gemeinhin die größten Schwierigkeiten im Verlauf des Adventsstückes?
AB: Die größten Schwierigkeit ist eigentlich der Zeitfaktor: es ist relativ kurz und man muss innerhalb der Freiarbeit auch noch andere Dinge abdecken und hat damit nicht nur Zeit für das Adventsstück. Das ist eigentlich das Schwierigste. Ansonsten: die Kinder machen ihre Sache gut, die Eltern helfen mit und natürlich die Ideen am Anfang, das ist auch noch etwas Schwieriges.
SH: Was spornt dich an, es jedes Jahr immer wieder zu machen, was ist der Reiz daran?
AB: Also ich gebe es ehrlich zu, ich schreibe gerne. Und mit den Kindern macht es auch Spaß. Wenn ich schreibe, dann sehe ich immer schon die Kinder vor mir.
Vielen Dank für deine Zeit und bis zum nächsten mal. (Jahr :)