Simon Hörsch
Hau ab!
Theater zum Thema "sexueller Missbrauch"
"Hau ab!", so schallte es heute aus dem kosmischen Zimmer aus den Kehlen der Zweit-und Drittklässler, die das Theaterstück mit eben diesem Titel anschauten.
Dazu gab es gestern Abend einen thematischen Elternabend, bei dem das Stück vorgestellt wurde und interessierte Eltern Fragen stellen konnten.
Heute dann wurden die Kinder gefragt: was würdet ihr machen? Soll sie mitgehen? Wer möchte selbst mal diese Übung machen? Und vieles mehr.
Denn die zwei Schauspieler wollten nicht nur einfach ein Stück aufführen, sie unterbrachen immer wieder Szenen mit "Stopp" und forderten dann die Kinder auf, mitzudenken, Vorschläge zu machen und sich auch selbst auszuprobieren.
Verschiedene Situationen wurden so durchgespielt und durchgesprochen. Vom erkälteten unbekannten Mann, der nach einer Straße fragt. Oder von einem unbekannten Mann, der sich immer wieder nähert und das Kind überreden will mitzukommen. Oder vom Onkel Heinz, der beim Besuch versucht, das Kind zu erpressen und Küsschen zu bekommen.
Immer wieder arbeiteten die zwei Theaterleute heraus, was man dabei beachten sollte:
1. Abstand (2 Armlängen oder besser 3)
2. "Hau ab!" (laut und entschieden rufen; bei Menschen, die man kennt auch klar und deutlich: "Nein!")
3. Nix wie weg (weglaufen)
4. Hilfe suchen (bei anderen Leuten, in Geschäften, in der Schule usw.)
5. Lieblingsmensch (sich jemandem anvertrauen, dem man Dinge erzählen kann, die einen bedrängen, die unangenehm sind)
6 Telefonnummer (wenn es keinen Lieblingsmenschen geben sollte, kann man auch bei jeder Sorge die "Nummer gegen Kummer kostenlos anrufen: 116 111)
Zum Schluss wurde es dann auch lustig, als der Papa des Mädchens versuchte, eine Gulaschsuppe zu kochen - mit ungenießbarem Ergebnis!