Marko Hofmann
Brighton, London, Kreidefelsen...
Die 12er auf Abschiedsreise
Wir schreiben den 5.September, ein Samstagabend. Es ist 21:36 und die ca.18 Stündige Fahrt beginnt. Nach diversen Pausen, den fehlschlagenden Versuchen die perfekte Schlafposition zu finden und festzustellen, dass es doch ein sinnloser Kampf ist, und einer erlösenden Fährfahrt von Dünkirchen nach Dover, sind wir in Brighton angekommen...
Endlich da! Und sofort wurden die Zimmer mit den drei-etagigen Hochbetten und dem Spacekapsel-Ähnlichen Bad bezogen.
Bis zu unserer curfew, welche 22 Uhr gesetzt war, hatten wir Freizeit. In diesen Stunden erkundeten wir das wunderschöne Brighton:
Das einminütig entfernte Meer schrie nach uns! Wir schlenderten am Strand entlang, hörten von irgendwoher Musik kommen. Neugierig wie wir sind fanden wir den Ort von dem die Musik kam. Eine Sängerin stand vor einem Restaurant und hat für die Gäste performt. Wir setzten uns auf den steineren Absatz und hörten ihr für eine Weile zu.
Wir wollten mehr sehen. So folgten wir der Strandpromenade und stoppten als wir ein paar coole Jungs Basketball spielen sahen. Auch hier setzten wir uns ein Weilchen hin und…beobachteten das Spiel.
Auch Basketballboys werden irgendwann langweilig und so änderten wir die Richtung und erreichten wenig später den „Brighton Pier“ (wie es in leuchtenden Buchstaben bezeichnet ist). Das Pier war der reinste Rummel: am Anfang gab es Fressbuden, dann eine Spielhalle und am Ende Achterbahnen (!). Die Spielhalle, welche einem Casino nur zu sehr ähnelte, fesselte uns. Überall Musik und Lichter, Leute die versuchen Geld zu erspielen und inmitten dieses Spektakels - wir.
Auf den Spielautomaten waren kleine Aufkleber, welche darüber informierten, dass gambling eine Sucht ist und man sich bei untenstehender Nummer melden solle, sofern man seine Sucht anerkennen sollte.
Nun, nach einer gefühlten Stunde hörten wir auf-wir mussten regelrecht fliehen, um nicht noch mehr Kleingeld an die Casinobesitzer zu spenden. Unser Gewinn war ein kleiner Minionanhänger. Er wäre vielleicht so einen Euro wert gewesen. Wir haben bestimmt um die zehn Euro verspielt.
Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir noch eine Bar besuchen wollen, wurden aber rausgeschmissen, da nicht alle 18 waren und es aber schon nach 21 Uhr war. So sind wir zum Dönermann nebenan gegangen. Fehlentscheidung. Es sei denn Sie stehen auf Ketchup, Mayo oder Knoblauchsoße.
7.September:
Der Wecker klingelt. Es ist früh. Viel zu früh! Lui hat vergessen ihren Schulwecker auszustellen. Naja egal, weiter schlafen. Der Wecker klingelt. Dieses mal ein anderer. Meiner! Gut. Aufstehen, duschen, fertig machen, Vorhang auf. Verwunderte Blicke fallen auf mich. „Wir haben noch eine Stunde Zeit“ sagt Becci. In England ist Zeitverschiebung!
Nach diversen Weckrufen standen wir 9 Uhr schließlich an der Frühstücksschlange. Wer auf bacon, baked beans oder Spiegeleier hofft liegt ganz falsch. In englischen Hostels gibt es Toast mit Marmelade und Butter. Normale Cornflakes gibt es auch.
Von 10 bis 12 Uhr gaben uns zwei britishe Ladies Stadtführungen. Die Dame unserer Gruppe hieß Glenda. Mit ihr sind wir am Strand entlang gelaufen (im Glenda-Schritttempo) und haben Wissenswertes über die Piere, Fischbuden und vieles mehr erfahren. Des Weiteren führte sie uns durch Brighton. wo wir viele kleine Gassen, Schmuckläden, den ultimativen Tortenladen, Streetart und den Park begutachteten.
Bis 15 Uhr hatten wir Freizeit, danach sind wir in den Royal Pavilion zur Besichtigung gegangen.
Nach diesem aufregenden und interessanten Rundgang durch das doch recht große Schloss mitten in Brighton begaben wir uns auf die Suche nach Essen. Natürlich haben wir später am Abend auch mal einen Pub besucht. Wobei diejenigen gehen mussten, welche noch nicht über 18 waren..
8. September:
Heute sind wir nach London gefahren!
Während unserer Fahrt dorthin haben alle Leute aus dem Englisch Leistungskurs Informationen zu Großbritannien, London, Berühmten Persönlichkeiten, Sehenswürdigkeiten und so weiter an die anderen über das Busbordmikro weitergegeben.
In London angekommen, mussten wir uns auf Grund von gewissen Verspätungen etwas sputen um nicht in Zeitverzug zu kommen, sodass unser Busfahrer uns 20 Uhr noch zurück fahren konnte.
Wir haben den Buckingham Palace in seiner vollen Pracht gesehen (die Queen war nicht zu Hause), waren in der National Gallery und dem Tate Museum of Modern Art. In den Museen haben die Leute des Kunst Leistungskurs Gemälde vorgestellt und uns einen kleinen Einblick in die Kunst ermöglicht. Es war sehr schön, wenn auch etwas stressig. London ist eine sehr große und schnelle Stadt. Überall sind gehetzte Menschen, viele Touristen und sehr viele Schweizer Fußballfans, die auf das entscheidende Spiel am Abend hin fieberten. Außerdem haben wir zwei Street-Dance-Gruppen gesehen. Es war wie in einem dieser Tanzfilme, nur real.
In der Freizeit haben wir leider nicht alles geschafft, zwar sind wir viel gelaufen, dennoch haben wir nur den Piccadilly Circus und die Oxford Street erkundet. Dafür haben wir leckere Pizza gegessen und uns zu dem Laden aller Läden durchgefragt: Victoria’s Secret.
Es war sehr schön, auch anstrengend, aber letzten Endes erfolgreich.
9. September:
Heute war ein weiterer sonnig-windiger Tag. Perfekt um nach Beachy Head zu fahren und die Kreidefelsen hinauf zu pilgern. Oben angekommen hatten wir eine fantastische Sicht auf den roten Leuchtturm inmitten des Meeres. Alle haben eine Kleinigkeit zu essen mitgebracht.
Der Kunst Leistungskurs hat sich Zeit genommen, um kreativ zu werden (wobei der Wind auf jeden Fall ein Kunstwerk verweht hat) und der Englisch Leistungskurs hat sich durch Spiele die Zeit ebenfalls im Fluge vorbei gehen lassen.
Gegen 17 Uhr waren wir wieder in Brighton und haben noch schnell ein paar Lädchen unsicher gemacht. Wie sich das gehört, haben wir auch fish&chips gegessen.
Maria, Rebecca, Yannik und weitere haben später Laser Tag gespielt. Andere saßen am Meer und haben die Sicht genossen.
10.September:
Und nun haben wir auch schon wieder das Ende unserer schönen Reise erreicht. Wieder eine lange, lange Busfahrt mit viel Essen, wenig Schlaf und einer Serie Sherlock.
Wir hatten eine wundervolle Zeit in England. Unsere Tutoren waren super gut drauf und wir Schüler*innen hatten viel Spaß! Es hätte ruhig noch ein wenig länger sein können
Text: Zimmer 109
Fotos: Marko Hofmann